Windmühlen gestern ...

Windräder heute ...

Schriftliche Überlieferungen aus dem Codex Hammurapi, eine babylonische Sammlung aus dem 18. Jahrhundert v. Chr., deuten darauf hin, dass die ersten Windmühlen vor mehr als 4000 Jahren errichtet wurden. Es gibt aber keine hochwertigen Belege dafür, dass Völker der Antike wie Ägypter, Phönizier, Griechen und Römer tatsächlich in dieser frühen Zeit schon Windmühlen kannten. 
(Wikipedia)

Erstmalig wird die Windmühle um 1200 in in unserer Region Raum erwähnt, im norddeutschen Raum gegen 1425. Nach neueren Forschungsergebnissen baute im Jahre 1573 der holländische Mühlenbaumeister Andries van der Moerbeke die erste Kappenwindmühle.

Bekannt ist die Lassithi-Hochebene auf Kreta für ihre Windräder. Sie dienten zum Hochpumpen von Grundwasser. Heute werden Motor getriebene Pumpen eingesetzt. 
Ein Großteil der etwa 8000 alten Windräder sind noch vorhanden und sind das Merkmal der Lassithi-Hochebene. Da sie dem Verfall Preis gegeben sind, bilden die Windräder schon lange keinen schönen Anblick mehr. (Fotos: Werner Marx)

Die Schriefersmühle ...

mit neuer Turmhaube und Flügeln.
Die aus Feldbrandziegel erbaute Schriefersmühle ist ein Turmholländer, und eines der ältesten Denkmäler des Mönchengladbacher Stadtgebiets. 
Sie befindet sich unter der Adresse Schriefersmühle 25, an der Bundesstraße 57 zwischen Rheindahlen und Wegberg-Rath-Anhoven. (Foto: S. Marx)

Schriefersmühle

Geschichte

Die Mühle wurde 1747 erbaut und ist im Jahr 1806/07 als Neue Mühle in der Tranchotkarte verzeichnet. Mehrere Jahrhunderte lang brachten die Bauern aus dem Umland ihr Getreide zum Mahlen zur Schriefersmühle, bevor der Betrieb als Mühle in der Zeit um den Ersten Weltkrieg eingestellt wurde. In den 1930er Jahren entstand direkt an der Mühle eine Tankstelle, heute auch als Bikertreff beliebt. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Schriefersmühle schwer beschädigt, in der Endphase des Krieges beim Vormarsch der Alliierten 1945 brannte sie vollständig aus. 1978 erhielt die Mühle ein Notdach, am 14. Oktober 1986 wurde sie unter Denkmalschutz gestellt. Bis in die 2000er Jahre verschlechterte sich der Zustand des Bauwerks zunehmend, so dass sie Anfang der 2010er Jahre als einsturzgefährdet galt. 

Sanierung und heutige Nutzung

Ein im August 2011 gegründeter Förderverein hat sich das Ziel gesetzt, die Mühle instand zu setzen und vor dem Verfall zu bewahren. Der Verein erhielt die Schriefersmühle ab 2011 für zunächst 25 Jahre. Im März 2013 gab der Förderverein bekannt, bereits 40.000 Euro an Spendengeldern in die Instandsetzung investiert zu haben. Somit wurde die Sicherung des Gebäudes gewährleistet. Diese Arbeiten erfolgten in Abstimmung mit der unteren Denkmalschutzbehörde, so dass die Originalität der Mühle erhalten bleibt. 
Förderverein Schriefersmühle

Beckrather Mühle
Beckrather Mühle (Foto: DHV Beckrath)

Beckrather Mühle

Quelle: Beckrather Chronik 1996
Die Beckrather Mühle, weithin sichtbar, den alten Dorfbewohnern noch aus eigener Erinnerung bestens bekannt, stellt die Verbindung Landwirtschaft mit verarbeitendem Gewerbe in klassischer Weise her! 
Die Windmühle stand am Feldweg nach Buchholz, 300 Meter hinter dem heutigen Bahnübergang, an der Eisenbahnstrecke Mönchengladbach-Aachen, auf der rechten Feldseite. Bis zum Gehöft des Müllers sind es noch 100 Meter an der Feld-Wegkreuzung Herrath-Wickrathhahn-Buchholz. 
Dieser Standort ist wichtig wegen des ungehemmten Windeinfalls im freien Gelände. Die Niveaulinie beträgt hier 81m über NN, also einer der höchsten Punkte im Beckrather Feld.

Der Bau der Mühle dürfte um das Jahr 1750 erfolgt sein. Es handelt sich anfangs um eine Pachtmühle, die von mehreren Pächtern nacheinander bewirtschaftet wird. 
Verlässliche Unterlagen sind aus dieser Frühzeit nicht mehr auffindbar. Sie sind wahrscheinlich durch kriegerische Ereignisse verloren gegangen. Der ursprüngliche Eigentümer ist namentlich nicht feststellbar. Der Vorpächter Franz Liffers verläßt das Anwesen und übernimmt am 1.10.1885 die Gerkerather Mühle bei Rheindahlen. 
Anschließend gibt es einige Jahre Stillstand, bis die Familie Coenen 1890 als neuer Pächter nach Beckrath kommt, und der Großvater von Heinrich Coenen (Müehle Heini) den Betrieb 1898 ankauft. 
Sein Sohn, Wilhelm Coenen, als gebürtiger Niederländer mit der Mühlenwirtschaft gut vertraut, heiratet 1906. Er bewirtschaftet mit seiner Großmutter und zwei Brüdern (Johann und Gerhard) den Betrieb, also Landwirtschaft und Müllerei. Das Mahlwerk ermöglicht die Herstellung von Viehfutter aus Gerste, Hafer und Roggen. (Der Chronist)

Windmühle Wickrath am Untertor

Als die Franzosen am 4. Oktober 1794 die Herrschaft Wickrath besetzten gab es dort 4 Mühlen, alle von der Niers getrieben: die Schloßmühle, die Wetscheweller Oelmühle, die Wickrathberger Mühle sowie eine Papiermühle (spätere Oelmühle) am Flutgraben. In Schwanenberg gab es eine Windmühle als Bannmühle der Grafen von Quadt. Alle diese Mühlen waren Eigentum des Grafen, er hatte das Mühlenregal. Für diese Mühlen galt der Mühlenbann, alle Untertanen hatten ihr Malgut in diesen Mühlen zu vermahlen.
Mit dem Fortfall des Mühlenregals zu Beginn der Preußenzeit (ab 1814) hatte der Staat den Bau von Privatmühlen auf Privatland freigegeben. Freigegeben war auch die Vereinbarung der Mahlvergütung. Und so entstanden ab etwa 1815 eine Fülle neuer Mühlen, die zueinander in Konkurrenz traten. Im Jahre 1849 hatten sich in Wickrath zu den 4 Wassermühlen (3 Oel- und eine Getreidemühle) 2 weitere Mühlen dazugesellt: die Turmwindmühle in Beckrath und die Turmwindmühle auf dem Klingelsberg. In den Mühlen waren 6 Müllermeister und 9 Gesellen/Lehrlinge beschäftigt.
Die Windmühle auf dem Klingelsberg war Ende der 30iger Jahre des 19. Jahrh. von Johann Heinrich Althausen, Sohn des Müllers der Steinsmühle in Mülfort, als sog. Turmholländer massiv aus Stein erbaut worden. Anders als bei den herkömmlichen Bockwindmühlen, die auf einem Bock sitzend, mit dem vollen Mühlenkörper in den Wind gedreht wurden, wurde bei der Turmwindmühle nur die Mühlenkappe mit den Flügeln über einen Bügel, dem sog. Steert, in den Wind gestellt. Die Wickrather Windmühle hatte eine weitere Besonderheit: sie war auf einer Erdschüttung gebaut, die es ermöglichte, das Mahlgut per Hebezüge ab- bzw. aufzuladen; sie war ein sog. Durchfahrholländer. Sie hatte 3 Gänge: für Getreide, für Früchte und für Knochenmehl (damals als Dünger geschätzt).
Neben der Mühle befanden sich das ebenfalls neu erbaute Wohnhaus des Müllers mit Nebengebäuden, in denen eine Seifensiederei aus Knochen untergebracht war.
Ab Mitte der 40iger Jahre des 19. Jahrhunderts ging es infolge der mit der Erfindung der Dampfmaschine verbundenen industriellen Revolution bergab mit den Windmühlen. Die Müllerfamilie Althausen machte sich auf den Weg nach Nordamerika, um in Ohio ihr Glück zu suchen.
Die Wickrather Mühle wechselte mehrfach den Besitzer, lag lange Zeit still und wurde schließlich durch den Wickrather Kaufmann Adolf Kempken erworben, der sie am 10. Februar 1911 durch einen Arbeiter der Braunsteinbergwerke sprengen ließ. Text: Peter Plümäckers, Fotos: N. Müller

Windmühle Immerath

Die Turmwindmühle stand weithin sichtbar zwischen Immerath und Jackerath. Sie wurde in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts erbaut.
Die Mühle war noch bis 1930 in Betrieb. 1944 zerstörte eine Brandbombe die Turmhaube. Sie wurde restauriert und erhielt wieder eine Haube und Flügelwerk. 
Die Immerather Mühle war eine unter Denkmalschutz stehenden Turmwindmühle oder ein Bergholländer und wurde trotzdem 2018 von Rheinbraun abgerissen.  Foto: Werner Marx

Windmühle Immerath

Holtumer Windmühle -

 Abendstimmung
 

Wenige Meter von dem Platz, an dem einst die historische Holtumer Windmühle stand, ist in den vergangenen Jahren die neue Holtumer Mühle auf Privatinitiative als einzige Windmühle auf Wegberger Stadtgebiet entstanden, Die Flügel fehlen noch, aber das imposante Mühlengebäude erhebt sich bereits jetzt etwa 15 Meter über die flache Landschaft. Fotos: S. Marx

Das Internationale Wind- und Wassermühlenmuseum ...

im niedersächsischen Gifhorn präsentiert auf einem rund 15 Hektar großen Freigelände Windmühlen und Wassermühlen aus sieben Ländern und ist damit eine europaweit einzigartige Einrichtung. Die 14 originalen oder originalgetreu nachgebauten Mühlen sind in eine herkunftstypische Umgebung eingebettet. Auf dem gesamten Gelände sind auch historische Gegenstände des Mühlen- und Müllerwesens ausgestellt. Die Museumsanlage ist verkehrsgünstig in der Nähe des Kreuzungspunktes der Bundesstraßen 4 und 188 gelegen. Das Museum ist Station 65 der Niedersächsischen Mühlenstraße. Das Museum ist derzeit wegen Sanierungsmaßnahmen geschlossen und soll 2023 wieder eröffnen. (Wikipedia)

Stromerzeugung durch Windräder

Stromerzeugung durch Windenergie

Windkraftanlage und Windpark

Die Windenergie gilt aufgrund ihrer weltweiten Verfügbarkeit, ihrer niedrigen Kosten sowie ihres technologischen Entwicklungsstandes als eine der vielversprechendsten regenerativen Energiequellen. Sie zählt mittlerweile zu den Mainstreamtechnologien in der Stromproduktion und spielt, auch aufgrund technologischer Fortschritte sowie der wirtschaftlichen Konkurrenzfähigkeit in vielen Märkten weltweit, eine zentrale Rolle in der Energiepolitik und den Energiestrategien in einer wachsenden Anzahl von Staaten der Erde.

Windräder (Foto: Werner Marx)
Windräder (Foto: Werner Marx)

Windenergieanlagen können in allen Klimazonen, auf See und allen Landstandorten (Küste, Binnenland, Gebirge) zur Stromerzeugung eingesetzt werden. Häufig wird nur zwischen der Windenergienutzung an Land (onshore) und der Nutzung auf See in Offshore-Windparks unterschieden. (Wikipedia)

Die Windenergie spielt eine Schlüsselrolle bei den erneuerbaren Energien in Deutschland: Bisher stammt ein Großteil des Stroms aus erneuerbaren Quellen aus der Windkraft. Entsprechend beschreibt das Umweltbundesamt die Windenergie als "tragende Säule der Energiewende". 
Mehr Flächen für die Windkraft und kein Wegducken einzelner Bundesländer, diesem Ziel will die Bundesregierung näher kommen. Das Kabinett hebt dazu ein Wind-an-Land-Gesetz aus der Taufe und ändert das Bundesnaturschutzgesetz.

16.06.2022 – Mit zwei Gesetzesvorhaben will die Bundesregierung den Windkraftausbau in Deutschland voranbringen. Zum einen hat das Bundeskabinett in seiner Sitzung am 15.6.2022 das Wind-an-Land-Gesetz (WaLG) beschlossen. Ziel des neuen Regelwerkes ist es, dass bis 2032 in Deutschland zwei Prozent der Landesflächen für den Windkraftausbau ausgewiesen sind und zügig mit neuen Windkraftanlagen bebaut werden können

Textgestaltung: Werner Marx