Schwalm-Nette-Bahn

Mönchengladbach Hbf - Rheydt Hbf – Rheindahlen – Genhausen – Wegberg – Arsbeck – Dalheim
RB34 Vias Rail

RB 34 - Die VIAS Rail setzt Triebwagen vom Typ Alstom LINT 41 und 54 auf der Linie ein. Wochentags jede Stunde. An Wochenenden und an Feiertagen alle zwei Stunden.

(VIAS) Ansagen RB 34 – YouTube mx Schalm-Nette Bahn im Führerstand mitfahren

Los geht’s – Hbf Mönchengladbach
Hbf Mönchengladbach
MG Hbf Foto: Wikipedia (Thalan)

Der Hauptbahnhof Mönchengladbach mit der Empfangshalle und seinen Grundstrukturen,
dem Bahnhofstunnel mit den erhaltenen originalen Wandfliesen, den Treppenaufgängen und den tragenden Teile der Bahnsteighalle wurden aufgrund ihrer Bedeutung für die Geschichte der Stadt Mönchengladbach am 6. Februar 1991 in die Denkmalliste der Stadt eingetragen.

Der erste Bahnhof von München-Gladbach um 1900

Der erste Bahnhof von München-Gladbach um 1900. Gebaut wurde er zur Streckeneröffnung 1852 von der Aachen-Düsseldorf-Ruhrorter Eisenbahn. Ab 1865 wurde der Bahnhof von der Bergisch-Märkischen Eisenbahngesellschaft betrieben. Quelle: www.eisenbahn-in-moenchengladbach.de

Abfahrtshallen des M.Gladbacher Bahnhofs zu Beginn des 20. Jahrhunderts

Hier im Bild die großen überwölbten Abfahrtshallen des M.Gladbacher Bahnhofs, ebenfalls zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Quelle: www.eisenbahn-in-moenchengladbach.de

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts hieß die Stadt Gladbach. Im Jahr 1888 erhielt die Stadt den Namen München-Gladbach und verkürzte den Namen in M.Gladbach. Bis 1950 wurde die Schreibweise M.Gladbach beibehalten, die Aussprache aber in Mönchen Gladbach geändert, um Verwechslungen mit München zu vermeiden. Am 11. Oktober 1960 wurde die heute noch gebräuchliche Form Mönchengladbach eingeführt.

Hbf Mönchengladbach-Rheydt

Das erste Empfangsgebäude des Bahnhofs wurde am 11. November 1852 gemeinsam mit dem Streckenabschnitt der Bahnstrecke Aachen–Mönchengladbach zwischen Herzogenrath und Rheydt eröffnet.

Empfangsgebäude des Bahnhofs Rheydt

Quelle: www.eisenbahn-in-moenchengladbach.de

Empfangsgebäude des Bahnhofs Rheydt Beu nach Zerstörung im Krieg  (mit Universum Kino)

Im Zweiten Weltkrieg wurden die Bahnhofsanlagen stark beschädigt, darunter auch das zweite Empfangsgebäude. Daher wurde ein neues Empfangsgebäude errichtet und am 6. Dezember 1952 eröffnet.
Das Obergeschoss beherbergte von 1956 bis 2008 das Kino Universum.

Quelle: www.eisenbahn-in-moenchengladbach.de

Ein Kuriosum ist der Umstand, dass der Rheydter Hauptbahnhof der zweite Mönchengladbacher Hauptbahnhof ist. Nachdem die selbständige Stadt Rheydt bei der Gebietsreform 1975 nach 1929 zum zweiten Mal mit der Stadt Mönchengladbach vereint wurde, beließ die Deutsche Bundesbahn die Bezeichnung des Bahnhofs Rheydt. Seit dieser Zeit ist Mönchengladbach in Deutschland die einzige Stadt mit gleich zwei Hauptbahnhöfen.

Das Empfangsgebäude wurde Ende 2015 von der Entwicklungsgesellschaft der Stadt Mönchengladbach (EWMG) gekauft.
Zwischen Herbst 2021 und Mitte April 2022 wurde das Empfangsgebäude dafür abgerissen. Der Grundstein für das neue Bahnhofsgebäude wurde Ende August 2022 gelegt.

„Hängende Gärten“

Der neue Rheydter Hbf. bekam ca. 200 Quadratmeter Grünfassade und 1340 Quadratmeter Dachbegrünung. Durch diese Maßnahme wird ein Plus für das Mikroklima und die Aufenthaltsqualität gewonnen. Die Begrünung auf dem Dach sorgt für erhöhten Wasserrückhalt und entlastet die Regenabflussrinnen und -kanäle. Im Innenhof des Bahnhofsgelände wurde ein Eisenholzbaum eingesetzt. In Fachreisen gilt er als „Zukunftsbaum“ der dem Treibhauseffekt gewachsen ist.

Nach dem verlassen des Hbf Rheydt fährt der Zug zuerst auf der Strecke Düsseldorf - Aachen und fährt vor dem Bahnhof Wickrath in Richtung Rheindahlen -Günhoven.

Zwei Formsignale an den Ausweichgleisen im nördlichen Teil des Bahnhofs Wickrath.
Foto Wikipedia (Sascha Brück)

Nach dem Fahrdienstleiterstellwerk Wickrath wechselt der RB 34 die Spur und fährt eine kurze Strecke entlang des Wickrather Waldes auf Rheindahlener Gebiet nach Günhoven.

Blick von der L370 „Stadtwaldstrasse“ – Rangierlok aus Richtung Günhoven nach Rheydt. Bis 1962 gab es den Haltepunkt Günhoven, heute ist nichts mehr erhalten. Direkt am Bahnübergang befindet sich das ehemalige Bahnwärterhaus.

Erst nach dem Zweiten Weltkrieg setzten sich automatische und ferngesteuerte Anlagen durch, die den Beruf des Schrankenwärters weitgehend übernahmen. Heute werden die meisten Bahnübergangssicherungsanlagen entweder direkt durch den Zug oder von einem Stellwerk aus gesteuert.

Als nächstes erreicht der Zug Mönchengladbach-Rheindahlen
Der Bahnhof von Rheindahlen, ca. 1908
Der Bahnhof von Rheindahlen, ca. 1908 Quelle: www.eisenbahn-in-moenchengladbach.de

Im Zuge der Verstaatlichung gingen ab 1880 nach und nach die verschiedenen Bahnhöfe und Strecken im Mönchengladbacher Raum in den Besitz der Preußischen Staatseisenbahn über. Zwischen 1902 und 1910 wurden einige kleine Veränderungen im Eisenbahnnetz von Mönchengladbach durchgeführt. Der Abzweig der Strecke nach Rheindahlen musste durch den neuen Rangierbahnhof Rheydt Rbf weiter nach Süden verlegt werden

Am 15. Februar 1879 fand die erste Fahrt eines Personenzuges von Mönchengladbach in Richtung Dalheim statt. Kurz nach der Jahrhundertwende wurden Unternehmen über den Bahnhof angeschlossen. Da Rheindahlen 1921 in die damalige Stadt München-Gladbach eingemeindet wurde, erfolgte 1927 die Umbenennung des Bahnhofs in M.Gladbach-Rheindahlen. Das Teilstück des Eisernen Rheins bis M.Gladbach-Rheindahlen wurde nach Ende des Zweiten Weltkriegs noch bis 1952 als Güterbahnstrecke für den Bau des nördlich gelegenen JHQ Rheindahlen genutzt. Nachdem die Stadt München-Gladbach 1960 in Mönchengladbach umbenannt wurde, erhielt der Bahnhof Anfang der 1960er Jahre seinen heutigen Namen.

Das ursprüngliche Empfangsgebäude ist erhalten, steht aber Bahnfahrern nicht mehr zur Verfügung. Für die Reisenden heute gibt es ein Wartehäuschen und ein Fahrkartenautomat. Wie hier zu sehen, können Fahrräder mitgeführt werden.

Mönchengladbach-Genhausen

ist ein Haltepunkt, der erst 1911 eingerichtet wurde. Die Schwalm-Nette-Bahn hält in Genhausen nur im Bedarfsfall. Der Haltepunkt ist mit je einem Wartehäuschen pro Bahnsteig und einem Fahrkartenentwerter ausgestattet. Wer hier auf den Zug wartet, sieht den Industriepark Rheindahlen beklemmend in das freie Land vorrücken.

Ende August 2024, die Bahnsteige in beiden Fahrtrichtungen werden auf ein Niveau angehoben, dass den Fahrgästen das Ein- und aussteigen erleichtert.

Der Bahnhof Wegberg

Die Eröffnung des Güterverkehrs auf der Bahnstrecke von Mönchengladbach bis zur niederländisch-deutschen Staatsgrenze bei Dalheim fand am 4. Dezember 1878 statt. Am 15. Februar 1879 fand die erste Fahrt eines Personenzuges von Mönchengladbach in Richtung Dalheim statt. Der 1878 an Streckenkilometer 12,8 gebaute Bahnhof von Wegberg wurde 1879 in Betrieb genommen.

Sonderzug Ostermärsche 1981 in Wegberg

1981 Die Aufnahme zeigt einen Sonderzug, der Demonstranten anlässlich der Ostermärsche nach Wegberg brachte. Die Rückfahrt der Teilnehmer erfolgte von Arsbeck aus. Foto: Theo Scheres

1981. Die US Regierung hat beschlossen, Atomraketen im rheinländischen Wegberg nahe Mönchen-Gladbach zu stationieren. Eine Bürgerinitiative wird aktiv - eindrucksvoll unterstützt von der Friedensbewegung. Andrej Bockelmann war mit seinem Kameramann Ian Millar für eine WDR-Reportage vor Ort (youtube).

Trotz einer Wiederinbetriebnahme verkehrten nach dem Zweiten Weltkrieg keine regulären Personenzüge mehr, jedoch fuhren vereinzelt Personen-Sonderzüge, so in den 1960er Jahren ein Klingender Rheinländer von Roermond nach Altenahr. Die ursprünglich zweigleisige Strecke Rheydt – Roermond wurde von 1958 an abschnittsweise auf ein Gleis zurückgebaut.
Neben dem durchlaufenden Streckengleis ist heute nur noch ein weiteres Stumpfgleis vorhanden.

Wegberger Bahnhof

Der 1878 gebaute Bahnhof von Wegberg wurde 1879 in Betrieb genommen. Er hat ein Empfangsgebäude, welches 2003 als Nummer 170 in die Liste der Wegberger Baudenkmäler eingetragen wurde. Es wird heute als Restaurant genutzt. Wie viele damals gebaute Bahnhöfe liegt der Bahnhof weit von der Ortsmitte entfernt.

Das Empfangsgebäude ist erhalten. Am einzigen heute noch vorhandenen Bahnsteig befinden sich ein Fahrkartenautomat und ein Wartehäuschen für die Reisenden.
Das Gelände wurde 2021 umfangreich saniert und um Fahrradabstellplätze, Parkplatz und West-Bike Radverleihstation erweitert.

Haltepunkt Arsbeck
Dachs
Dachs, Foto Wikipedia BadgerHero

Dachse verhinderten den Zugverkehr!
Dachse hatten sich unter dem Gleisbett einen weit verzweigten Bau angelegt. Damit es hier nicht zu Störungen kommen konnte, hat man unter den Gleisen Beton in die Höhlungen gegossen. Ende Mai 2024 wurden die Arbeiten abgeschlossen, so dass der Zugverkehr wieder aufgenommen werden konnte. Während der Arbeiten hatten Busse die Strecke von Arsbeck bis Dalheim übernommen. 

Der Ort Arsbeck hat an der Heiderstraße einen Haltepunkt. Von 1950 bis nach 1990 war hier ein hölzernes Stationsgebäude mit Fahrkartenverkauf. In dieser Zeit lief noch der zweigleisige Bahnverkehr. eisenbahn-in-dalheim.de Foto unbenannt

 

 

Heute stehen den Reisenden auf dem Seitenbahnsteig ein Wartehäuschen und ein Fahrkartenautomat zur Verfügung. Der Zug fährt in einer Talsenke unter der Straßenbrücke hindurch. Den Zug erreicht der Fahrgast nur, in dem er den stark abfallenden Weg zur Bahnstation bewältigt.

Bahnhof Dalheim

Von besonderer Bedeutung für die Ortsgeschichte war 1879 der Bau des Bahnhofs an der grenzüberschreitenden Bahnlinie Eiserner Rhein als Verbindung vom Ruhrgebiet zum Hafen Antwerpen.

Lok 74 1212 des Bw Jülich im Bahnhof Dalheim - Foto: Sammlung Scheres
Lok 74 1212 des Bw Jülich im Bahnhof Dalheim - Foto: Sammlung Scheres

Bis zum 1. Weltkrieg kam die Strecke zu immer mehr Bedeutung. Sie wurde zweigleisig ausgebaut. Es gab Schnellzüge/Kurswagen von Berlin über Wegberg bis nach Antwerpen. Der Grenzbahnhof Dalheim hatte eine Bedeutung und Größe, die man sich heute nicht mehr vorstellen kann. Er verfügte über 20 Gleise und bis zu 500 Güterwagen wurden täglich abgefertigt. Die große Auswanderungswelle aus Osteuropa kam ins Stocken, wenn das Schiff nach Amerika noch nicht im Hafen von Amsterdam eingetroffen war. Erst mit dieser Nachricht war die Weiterfahrt erlaubt. Um die Menschenmenge zu beherbergen wurde 1911 eine „Auswanderer Halle“ am Dammweg gebaut, heute ein Wohnhaus.

Nach dem 2. Weltkrieg wurde der grenzüberschreitender Personenverkehr nicht wieder aufgenommen.

Es gab einen Güterschuppen mit angebauter Rampe. Ebenso gab es in Dalheim ein kleines Betriebswerk mit Lokschuppen, Wasserturm und Kohlebansen sowie das Empfangsgebäude des Bahnhofes. Heute ist davon nichts mehr erhalten. Kurz nach dem Krieg war der Güterschuppen das Vorratslager des Spielwarengroßhändlers Salisch. Zwei auf einem Nebengleis aneinander gekoppelten Personenwagen waren ausgeräumt und beherbergten die Ausstellungsräume für die Spielwaren. 1993 brannte auch der Güterschuppen ab und wurde abgerissen.

Empfangsgebäude des Bahnhofs Dalheim. Es herrschte noch reger militärischer Personenverkehr. Foto: Sammlung Scheres - Bild rechts: Dalheim, Drehscheibe und Wasserturm. Foto unbenannt
Weitere Informationen und Fotos Heimatgeschichte - eisenbahn-in-dalheim.de

Bahnhof Dalheim

Heute ist nur noch das Streckengleis und ein Stumpfgleis vorhanden, an dem Der Zug hält. Auf dem Bahnsteig stehen ein Wartehäuschen und ein Fahrkartenautomat. Neben diesen Anlagen sind noch das Fahrdienstleiterstellerwerk und die Formsignale erhalten. Der Dalheimer Bahnhof liegt extrem weit vom Ortskern entfernt. Eine Busverbindung ist eingerichtet, um diesen Mangel auszugleichen. Wer allein auf das Einlaufen des Zugs wartet, erlebt eine angenehme Stille.

Das Fahrdienstleiterstellerwerk blickt auf eine lange Geschichte zurück – Das Stumpfgleis führt vom Bahnhof Dalheim über die Grenze in die Niederlande. Sie war bis zur Einstellung des grenzüberschreitenden Güterverkehrs auf dem Teilstück zwischen Dalheim und Roermond im Jahr 1992 die kürzeste Bahnverbindung vom Ruhrgebiet zu den belgischen Seehäfen.

1953 wurde der grenzüberschreitende Personenverkehr und 1991 der Güterverkehr Richtung Niederlande eingestellt. Heute sind nur noch das durchgehende Hauptgleis des Eisernen Rheins und nördlich davon ein Stumpfgleis mit Bahnsteig vorhanden, an dem die Triebwagen halten. Für die Reisenden stehen auf dem Bahnsteig ein Wartehäuschen und ein Fahrkartenautomat zur Verfügung.

Im Jahr 2023 hat der RB 34 auf der Bahnstrecke Mönchengladbach - Dalheim in ganz Nordrhein-Westfalen die schlechteste Bewertung aller Zugverbindungen erhalten. Manchmal fallen die Züge ohne lange Vorankündigungen aus, weil kein Zugführer zur Verfügung steht.

Angaben zur Geschichte Wikipedia – Aktuelle Fotos Werner Marx