Renaturierung der Niers

Renaturierung der Niers im Schlosspark Wickrath

Ein Fluss kehrt in sein Bett zurück 

Um zu Beginn der EUROGA 2002 das Gewässer-Umfeld um Schloss Wickrath zu präsentieren, wurden Arbeiten zur Renaturierung der Niers begonnen. Nach gründlicher Planung und den erforderlichen Vorarbeiten begann man mit der Ausführung. Das Ergebnis ist ein gelungenes Beispiel an Landschafts- und Auen-Gestaltung.

Das Vorhaben sollte die ökologische Durchgängigkeit der Niers um den Schlossbereich wieder herstellen. Der Fluss wurde in sein altes Bett zurückverlegt und erhielt seine Anbindung an die Auenlandschaft zurück. Die restlichen Feuchtgebiete der Niersaue wurden durch diese Maßnahmen verbunden. An der Wickrathberger Straße entstand ein größerer Durchlass, um auch einen stärkeren Hochwasserabfluss der Niers aufnehmen zu können.

Der Flutgraben wurde verkleinert, um so das neue Bett der Niers zu gewinnen. Nach der naturnahen Umwandlung der ehemaligen Karotte im Bereich des Schlosses und weiter Fluss auf, zwischen der Kläranlage in Wickrathberg und Wickrath, vermittelt dieser Teilbereich, wie es wahrscheinlich in alter Zeit ausgesehen hat. Dank der Sümpfung durch Rheinbraun ist die Fließgeschwindigkeit der Niers konstant.

Nach Beendigung dieser Arbeiten bilden die Niers, das Niersbruch in Wickrathberg, das Feuchtgebiet entlang des Fußgänger-Damms zum Schlosspark und das Wetscheweller Bruch wieder eine natürliche Einheit. Die gelungene Ausführung der Niers Renaturierung im Schlosspark kann der Besucher heute bewundern.

Durchbruch unter der Wickrathberger Straße

Im Zusammenhang mit dem Raumgewinn durch die Verkleinerung des Flutgrabens, war dieses Projekt die aufwendigste und teuerste Maßnahme, um den Fluss wieder in sein altes Bett zu verlegen. 
Mehrere Monate war in der Nähe der Tankstelle Barten die Straße nur halbseitig befahrbar und der Verkehr musste durch eine Ampelanlage gesteuert werden.

Diese Ansichten zeigen links, wie die Niers unter Straßenbrücke hindurchfließt und rechts, den Weiterfluss in das erhaltene Bruchgelände.

Niers in neuem, alten Bett
Die Niers liegt jetzt wieder in ihrem ursprünglichen Bett und für flussabwärts wandernde Kleinlebewesen und Fische gibt es wegen des Wegfalls von Barrieren kein Hindernis mehr. 
Die kleine Brücke im Hintergrund ist der direkte Zugang von der Westallee in den Park.

Die Fünfbogenbrücke musste im Rahmen der Landesgartenschau 2002 wegen des Denkmalschutzes mit größter Sorgfalt renoviert werden, dabei musste der Charakter der Karotte-Brücke als Ziegelsteinbrücke bestehen bleiben. Aus diesem Grunde wurden die Bauwerke entkernt.

 

Der Natursteinpflasterbelag der Brücke wurde entfernt und eine Betondecke eingegossen, welche die Tragfähigkeit der Brücke von 1,5 auf 7,5 Tonnen erhöhte.Die Renovierung der Niersbrücke erhöhte deren Tragfähigkeit von 12 auf 60 Tonnen. Die Kosten der Brückensanierung beliefen sich auf fast eine Million DM.

 

Die an dieser Stelle erweiterte Niers, früher Karotte genannt, durchfließt die historische Parkanlage von Schloss Wickrath zwischen Vor- und Hauptburg.

Hier verlässt die Karotte den Schlosspark und fließt als Niers weiter auf dem Weg durchs Wetscheweller Bruch.

Text und Bilder: Werner Marx
Grafik Schlosspark Wikipedia (Chumwa)