Münzfund von großem historischen Wert

Am 11. Oktober 1958 wurde östlich vom „neuen Markt“ in Wickrath bei Ausschachtungsarbeiten von neuen Geschäftshäusern ein Brunnenschacht entdeckt. Im Mauerwerk wurden Silbermünzen und Tonkrug-Scherben gefunden. Die Münzen befanden sich in einem fast aufgelösten Leinensäckchen. Es waren mehr als 20 Silbermünzen aus dem 16. Jahrhundert.

Am 13. Oktober 1958 besichtigte der Ausgrabungsleiter des Rheinischen Landesmuseums, Tholen, die Fundstelle. Er erklärte der Fund sei von großer historischen Bedeutung. Ab diesem Tag wurden alle weiteren Ausschachtungsarbeiten vom Landesmuseum überwacht. 

Bei der Betrachtung der Münzen hatte der Sachverständige des Landesmuseums erklärt, es wäre äußerst seltsam, dass keine Goldmünzen bei dem Fund beigelegen hätten. Durch einen reinen Zufall stellte sich heraus, dass die Finder des Münzschatzes, nur die Silbermünzen abgegeben, aber die beiliegenden Goldmünzen für sich behalten hatten. Diese Goldmünzen waren z.T. auf das Jahr 1309 datiert. Auf undurchsichtige Weise wurden die Goldmünzen schnell verkauft. Inzwischen hatten sie schon mehrmals den Besitzer gewechselt. Die eingeschaltete Kriminalpolizei konnte 15 wertvolle Münzen wiederbeschaffen. Auch die Staatsanwaltschaft beschäftigte sich mit dem Diebstahl der Münzen.

Bilder: Anton Kieven

Das Fundgefäß und insgesamt 46 Münzen wurden dem Rheinischen Landesmuseum zur wissenschaftlichen Auswertung vorgelegt. Bei dem Gefäß handelt es sich um einen einhenkeligen Krug (Langeweher Ware) 12,3 cm hoch aus hartgrau gebranntem Ton, mit einer außen dunkelbraunen Salzglasur. Man fand Reste eines Leinensäckchen. Die 46 Münzen, 10 goldene und 36 silberne, gehören dem 1. Viertel des 15. Jahrhunderts an. Die Münzen müssen nach 1423 versteckt worden sein. 

Eine der Goldmünzen, aufgenommen durch Herrn Dr. Berghaus vom Landesmuseum Münster, am 26. Januar 1959.
 

Es handelte sich um große Münzen aus Walzgold mit sauber eingeschlagenem Wappen. Die dem Sachverständigen vorgelegte Münze trägt die Jahreszahl 1309. Sie hatte dasselbe Wappen wie die Silbermünzen, die zur Untersuchung dem Landesmuseum übergeben wurden. Sie wurden als gotische Münzen eingeordnet.

Währung und Münzen des neunzehntes und zwanzigsten Jahrhunderts

Durch den Einfluss Preußens auf die souveränen deutschen Kleinstaaten kam es 1871 zu einem deutschen Bund.

Bismarck als preußischer Kanzler ergriff die Initiative und ist der Architekt der deutschen Reichsbildung. Gleichzeitig sorgte er 1871 für eine einheitliche Währung des neuen Staates, die „Mark“. Als kleine Münze gab es den „Pfennig“. Man rechnete ab da in Mark und Pfennig. Wahrscheinlich gab es aus dieser Zeit den Begriff: „Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert!“

Abgestuft gab es folgende Währungsentwicklung: 

  1. Mark (1871 – 1923)
  2. Rentenmark (1923 – 1924)
  3. Reichsmark (1924 – 1948)
  4. Alliierte Militärmark (1944 – 1948)
  5. Deutsche Mark (1948 – 2001)
  6. EURO (seit 1999)

Viele Bürger haben zu Anfang dem EURO misstraut. Auch heute gibt es noch viele, die die DM gerne wieder hätten.

Die „Gulden“ waren bis zur Einführung der Mark ein gängiges Zahlungsmittel.

Heute ist noch geläufig, ich hätte gerne einen Batzen Geld, also einen richtig dicken Geldbetrag. Dieser Begriff stammt aus der Schweiz, aus der Stadt Bern. Batzen waren kleine Silbermünzen. Bern (Stadt der Bären) oder Bätz. Daraus entwickelte sich später der Begriff „Batzen“. Der „Heller“ wurde zuerst in der Stadt Schwäbisch Hall geprägt. In einem Studentenlied singt man: „Ein Heller und ein Batzen, die waren beide mein, ja mein. Der Heller ward zu Wasser, der Batzen ward zu Wein“.

Text: Werner Marx