Historische Tüschenbroicher Mühle
Bestandsaufnahme der Mühle vor Beginn der Renovierung
(Tüschenbroicher Mühlenverein, Auszug)
Das Fachwerk des zweigeschossigen Mühlengebäudes steht auf einem gemauerte Sockel von 6 x 16 Metern. Ständer und die Geschossdecken tragenden Ankerbalken sind durch sichtbare Zapfenschlösser verbunden – eine Konstruktion des 17.Jahrhunderts. Im Erdgeschoss befinden sich Teile der Mühlentechnik, auch die Welle zum erhaltenen Mühlrad. Die Spuren der Mühlennutzung sind gut zu erkennen. Das ständige Spritzwasser des Mühlenbachs hat die tragenden Eichenbalken im Laufe der Jahrhunderte angegriffen.
Der Zustand des Gebäudes vor Beginn der Sicherungsmaßnahmen ist Besorgnis erregend. Die Fachwerkstruktur ist durch eindringende Feuchtigkeit erheblich beschädigt und verformt. Die Holzständer sind an ihren Fußpunkten zerstört. Die Wände haben sich abgesenkt. Im Herbst 2015 wird als Notsicherung die vom Einsturz bedrohte Fachwerkwand zum Mühlenbach Zimmermanns mäßig abgestützt.
Im Herbst 2018 konnten die Arbeiten an der Restaurierung der Mühle abgeschlossen werden und im darauffolgende Jahr, am Pfingstmontag 2019 konnte man das Mühlwerk von innen betrachten.
Abendstimmung - der Blick von der Restaurant-Terrasse auf den See, mit dem dahinter liegenden Schloss ist eine großartige Kulisse zum Verweilen.
Die bereitliegenden Boote laden zudem zu einer Kahnpartie ein. Zusätzliche Freizeitanlagen am Weiher sind der Minigolfplatz und der Angelpark. Der Tüschenbroicher Wald ist ein beliebtes Naherholungsgebiet für Wanderungen und Fahrradtouren am Südrand des deutsch-niederländischen Naturparks Maas-Schwalm-Nette. Auch wer gerne fotografiert findet hier herrliche Motive.
Die Kornmühle Tüschenbroich gehörte ebenso wie die Ölmühle Tüschenbroich schon immer zum Schloss Tüschenbroich, dessen erste Erwähnung aus dem Jahre 1172 stammt. Die Geschichte der Mühle reicht ins 14./15. Jahrhundert zurück, als sie von den Herren zu Tüschenbroich erbaut wurde. Die Mühle diente als Einnahmequelle für ihre Betreiber und so wurde diese Mühle auch als Zwang- oder Bannmühle betrieben. Das heißt, aufgrund des Bannrechts mussten die Bewohner eines genau abgegrenzten Gebietes in dieser Mühle mahlen lassen. Sie verfügte als einzige Mühle an der Schwalm über ein oberschlächtiges Mühlrad, dass zwei Mahlgänge (allerdings nicht beide gleichzeitig) bis zu sechs Stunden antreiben konnte. Seit 1863 wurde neben dem Mühlenbetrieb auch eine Schankwirtschaft betrieben, die als zweites Standbein das Leben verbessern sollte.
Der Mühlenzwang wurde in der Franzosenzeit (Beginn des 19. Jahrhunderts) als ein Relikt der Leibeigenschaft angesehen und schließlich aufgehoben. 1940 wurde der Mahlbetrieb eingestellt. Quelle Wikipedia